Landestheater Innsbruck: 07.04.2002 Der Weibsteufel/Es - Uraufführung
Regie: Klaus Rohrmoser
Bühne: Klaus Gasperi Kostüme: Katharina Marth
Musik: Judith Keller
Der Weibsteufel
Der Mann...Peter Mitterrutzner
Sein Weib...Brigitte Jaufenthaler
Ein Grenzjäger.... Lukas Lobis

Regie: Isabella Gregor Bühne und Kostüme: Alexia Engl
Es
Der Arzt...Nik Neureiter
Die Frau...Ulrike Lasta
Der Weibsteufel/Es
von Karl Schönherr
Koproduktion mit dem Stadttheater Bruneck und dem Theater in der Altstadt Meran

Karl Schönherr schrieb 1914 sein Drama Der Weibsteufel, das von allen seinen Stücken die höchste Aufführungszahl erreichen sollte. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt und mehrmals verfilmt. Eine Frau lebt allein mit ihrem Mann in den Bergen. Das Geld wird durch Schmuggelei verdient. Ein neuer Grenzjäger will die Frau verführen, um den Mann auszuhorchen. Die Frau erkennt, daß sie von den Männern zu deren Zwecken benutzt wird und beginnt, die beiden gegeneinander auszuspielen.
Aus der Sparsamkeit der dramatischen Mittel erwächst eine beklemmende Ausdrucksintensität. Mit bühnenwirksamen Dialogen in stilisiertem Dialekt und einem geschulten psychologischen Sinn für die unterschwelligen Zwischentöne dieses labilen Dreiecksverhältnisses konstruiert Schönherr ein Inferno unerfüllter Leidenschaften, in dem jeder des anderen Teufel ist.
Auch in Es, einem Zweipersonenstück aus dem Jahr 1923, wird die Frau zur Handelnden. Szenen einer Ehe: aus der Idylle eines ungetrübten Beginns voller Hoffnung wird für ein Arztehepaar ein Alptraum, als der Mann, ein strikter Verfechter der Fortpflanzungskontrolle, seiner schwangeren Frau eröffnet, daß er an einer vererbbaren Krankheit leide. "Die kranken Äste müssen abgehauen werden!" Der Arzt nützt die Ohnmacht seiner Frau für eine Abtreibung. Doch sie beginnt, für ein "Es" zu kämpfen...
Es ist mehr als die Darstellung eines privaten Beziehungsdramas durch zwei diametral entgegengesetzte Lebensprinzipien: es geht auch um Wissenschaft als Ideologie und um die Grenzen der Machbarkeit.

WEIB: Zuerst habt ihr mich aufgrissen bis auf den Grund, und jetzt möchts ihr mich wieder zudrehn, wie einen Wasserhahn. Aber mich fangts ihr nimmer ein. Jetzt habt ihr mich aufgezwirbelt, und jetzt bin ich da!




Stadttheater Bruneck
I-39031 BRUNECK-S¸dttirol
Dantestrasse 21
Tel. (+39)0474-412102
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Gefoerdert vom Kultamt
der Suedtiroler Landesregierung
und der Stadtgemeinde Bruneck

Leitung: Klaus Gasperi

Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater
und dem Theater in der Altstadt Meran

Der Weibsteufel
Drama von Karl Schoenherr

 es spielen:
Brigitte Jaufenthaler, Peter Mitterrutzner, Lukas Lobis

Inszenierung: Klaus Rohrmoser
Bühne: Klaus Gasperi
Kostüme: Katharina Marth
Musik: Judith Keller
Licht: Jan M. Gasperi
Assistenz: Helena Sachers

 Der Weibsteufel

Karl Schoenherr schrieb sein Drama Der Weibsteufel 1914. Von allen seinen Stücken errang es die höchste Aufführungszahl. Es wurde in mehrere Sprachenübersetzt, mehrmals verfilmt (zuletzt 2000) und auch in Übersee gespielt.Vom Weibsteufel gab es gleich zwei Uraufführungen: Die eine in Wien 1915 am Johann-Strauß-Theater (aus "Rücksicht" auf die Zensurbehörde mußte diese Aufführung erst im Rahmen einer quasi privaten Wohltätigkeitsveranstaltung stattfinden, bevor sie zwei Tage später vom Burgtheater übernommen werden durfte), die andere zur gleichen Zeit in Berlin an den Kammerspielen des Deutschen Theaters. Regie: Max Reinhardt. 


Es gibt ein gutes Prinzip, welches die Ordnung, das Licht und den Mann geschaffen hat, und ein böses Prinzip, welches das Chaos, die Finsternis und die Frau geschaffen hat.

 Pythagoras

Premiere am 16.03.2001 20.30h
und am 17.-18.-21.-22.-23.-24.-25. Maerz 01
jeweils um 20.30 h

Das Stueck

Eine Frau lebt allein mit ihrem Mann in den Bergen. Die Frau pflegt und umsorgt ihren kränkelnden Mann, der von Natur aus sehr schwächlich ist. Die Frau möchte ein Kind. Der Mann entlohnt seine Frau mit Seide und Spitzen und der Aussicht auf ein schönes, repräsentatives Haus im Ort. Der Mann verdient sein Geld durch Schmuggelei und fällt damit auf. Ein Grenzjäger will die Frau mit seiner Männlichkeit verführen und sie dann über die illegalen Geschäfte des Mannes aushorchen.

Die Frau empfindet plötzlich Lust. Der Grenzjäger verfällt der Frau und verliert langsam die Kontrolle. Der Mann will sein Eigentum, das sind seine Frau und sein Geld, behalten.

Die Frau erkennt, daß sie von beiden Männern zu deren Zweckenbenutzt wird. Sie spielt die beiden Männer gegeneinander aus.

Eben weil die Ehe ein unzerreißbares Band ist, setzt sie denLeidenschafteneinen mächtigen Damm, verschließt demMenschen jeden Ausweg, erinnert ihn an das Wort des Apostels: "Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde durch das Gute das Böse" (Röm. 12,21). Wird die Schranke der Unauflöslichkeit der Ehe entfernt, so ist damit den Leidenschaften Tür und Tor geöffnet. Diese aber werden alles verheeren und in Unordnung bringen; um die Einfachheit und Reinheit der Sitten ist es alsdann geschehen.

llustriertes Hausbuch für christliche Familien, 1908